Die Editionsgeschichte der „Passionspredigten“ des Rostocker Theologen Heinrich Müller ist erheblich komplexer, als aus der einschlägigen Literatur bekannt (Axmacher 1978). Sie konzentriert sich – wie kaum anders zu erwarten – auf Norddeutschland und besonders auf Lüneburg.

Das Exemplar des „Hertzensspiegel“ aus dem Jahr 1722 (eines von vier antiquarisch erworbenen) ist zwar nicht im besten Zustand, weist aber eine chronologische Nähe zum Choralkantatenjahrgang (1724/25) und zur ebenfalls im Januar 1725 abgebrochenen Urfassung der Matthäus-Passion auf.
Es entstand in der heute noch in Familienbesitz befindlichen Lüneburger Offizin von Stern (Am Sande),

in unmittelbarer Nähe der St. Johannis-Kirche und der Dienstwohnung des Superintendenten Johann Christoph Jauch (1669-1725)
